Es war am 14. Oktober 2017, als der Aufsteiger aus Ravensburg in der Hinrunde bei spätsommerlichen Temperaturen mit 69:5 im Augsburger Rugby-Park zerlegt wurde. In einem Interview mit dem Bayerischen Rugbyverband gab man sich auf Seiten der Oberschwaben kleinlaut. Man muss noch viel arbeiten um sich in der Liga zu halten. Der Augsburger Coach Uli Oberndorfer machte Mut „Da mache ich mir bei euch keine Sorgen“. Und da sollte er Recht behalten. Nur ein halbes Jahr später schickte dieselbe Mannschaft die Legionäre nach einer ganz starken Leistung und einem spannenden Spiel mit insgesamt 4 Führungswechseln, mit einer 26:34 Niederlage zurück an den Lech.
Gleich von Anfang an machten die Hausherren klar, daß sie es ernst meinten. Mit vielen wuchtigen Phasen drängten sie die Legionäre Stück für Stück in die eigene Hälfte. Und wenn der Ball in die Augsburger Hände kam wurden gerade in der Anfangsphase viel zu viele Handling-Fehler begangen. Bereits nach 10 Minuten stand es durch 2 Ravensburger Versuche 12:0. Die Legionäre waren sichtlich beeindruckt, aber so leicht wollte man sich nicht den Schneid abkaufen lassen. Kapitän Patrick Hase, der an diesem Tag einmal mehr mit einer Klasse Leistung Dreh- und Angelpunkt des Augsburger Angriffs war hielt mit cleveren Kicks seine Mannschaft im Spiel. 2 Versuche sollten den Fuggerstädtern vor der Pause noch gelingen. Beide durch Steeven Gaschin, der wie immer kurz vor dem Malfeld mit seinen starken Antritten kaum zu stoppen war. Halbzeitstand 12:14
Auch die zweite Halbzeit begann mit einer starken Phase der Gäste. Einen wunderschönen Cross-Kick von Patrick Hase musste Maxim Marsal auf Außen nur noch ablegen. Durch die relativ komfortable Führung von 12:21 fühlte sich der RFCA nun wohl zu sicher und verursachte nun wieder viele Ballverluste. Auch die Gasse-Einwürfe, durch den böigen Wind sowieso schon ausbaufähig, funktionierten jetzt überhaupt nicht mehr. Und so legten die Ravens in kurzer Zeit zwei weitere Versuche und gingen mit 24:21 in Führung.
Doch Augsburg kam zurück. Einen schnell ausgeführten Straftritt an der 5m Linie, den jeder auf dem Platz nach rechts auf die aufgestellten Stürmer vermutete, passte Verbinder Patrick Hase nach links. Der Ball wanderte schnell nach außen wo Alex Geiser nur noch ablegen musste. In der Schlussphase machten sich aber die bessere Fitness und die tiefer besetzte Bank der Hausherren bemerkbar. Sie holten sich abermals die Führung zurück. Augsburg versuchte nochmal alles und drückte gewaltig, aber stattdessen verlor man den Ball und Ravensburg legte ihren 6. Versuch und nahm damit dem RFCA auch noch den defensiven Bonuspunkt. Endstand 34:26.
Damit ist die euphorische Stimmung bei den Augsburger Ruggern erst mal gebremst. Die bayerische Meisterschaft wohl nur noch rechnerisch möglich. Dennoch muss man nicht mit gesenkten Köpfen vom Platz gehen. In einem starken Spiel haben die Ravensburger eine tolles Spiel gemacht und letztendlich verdient gewonnen. Der RFCA bedankt sich für einen Tag, der dem Rugby-Herz keinen Wunsch offen gelassen hat. Wir freuen uns schon auf die Revanche in der nächsten Saison.